Erfolg neu definiert: Zeitwohlstand und radikale Entspannung

Erfolg neu definiert: Zeitwohlstand und radikale Entspannung

Inhalt dieser Podcast-Folge:

  • Erfolg: Was ist das eigentlich?
  • Wirklich #radikalentspannt kann man nur aus dem Inneren heraus sein
  • Worauf beziehen wir wir uns meist beim Erfolg?
  • Die, die für erfolgreich gehalten werden, empfinden sich selbst nur selten als erfolgreich
  • Mich hat das "Erfolgs"-Hamsterrad völlig ausgebrannt
  • Auf der Suche nach wahrer Erfüllung: Mehr Zeit für das, was wirklich wichtig ist
  • Die Entscheidung FÜR MICH: Von quantitativen zu qualitativen Zielen
  • Das Loch: Wenn du am reicht gedeckten Tisch verhungerst
  • Die Befreiung vom Hamsterrad: Warum ich mich für meine eigene Freiheit entschieden habe
  • Wie wäre es ... ?

Transkript dieser Folge

Ganz herzlich willkommen zum "Schnack über das Business und das Leben für radikal entspannte Unternehmerinnen und Unternehmer". Mein Name ist Natalie Schnack und ich bin die Business Therapeutin, die hier mit euch schnackt. :-)

Okay, was ist eigentlich radikal entspannt? Es kann ja in alle möglichen Richtungen gehen. Was ist überhaupt Business Therapie und was machen wir hier überhaupt?

Erfolg: Was ist das eigentlich?

Ich denke mal, am besten ist es, wenn wir damit beginnen, was für Unternehmer und Unternehmerinnen sehr, sehr wichtig ist. Immer, ja natürlich klar, ist Erfolg. Ich sage das Wort "Erfolg" und jeder und jede von euch hat sicherlich ein ganz anderes Bild im Kopf, was erfolgreich dann tatsächlich bedeutet. 

Wobei wir natürlich gesellschaftlich schon ein konkretes Bild dazu haben. Was bedeutet ein erfolgreicher Mensch zu sein? Ja, also ich denke, aber die allermeisten werden diese Schublade gleich aufziehen:  Jemand, der sehr viel Geld verdient, der irgendwie große Macht hat und so weiter. Ja, also das ist so diese gesellschaftliche Schablone, die wir haben. 

Aber letztlich, wenn wir so auf die individuelle Ebene schauen, und das ist das, was mich interessiert, ich bin ja keine Soziologin oder sonst wie, sondern mich interessiert die Person, die Unternehmerin, der Unternehmer, die einzelne Person in dem Kontext, in dem wir uns bewegen. Also als Unternehmerin bist du ein Teil des Marktes, Teil der Gesellschaft und so weiter, und mich interessiert, was das mit dir macht, wie du aus dem eigenen Antrieb Dinge tust oder eben nicht. 

Wirklich #radikalentspannt kann man nur aus dem Inneren heraus sein

Und das ist das, was mit #radikalentspannt natürlich entscheidend ist. Weil wo fängt das an und wo hört das auf? Ja, also zu darauf zu warten, dass das Umfeld, dass die Gesellschaft sich total ruhig und entspannt verhält und wir dementsprechend uns darin entfalten können? Ich denke mal, diese Illusion haben wir spätestens in den letzten paar Jahren aufgegeben. Und es siehst auch nicht danach aus, dass mehr Ruhe einkehrt. Wir sind im kompletten Chaos, gesellschaftlich gesehen und weltweit. 

Und das heißt also, muss ich mir selbst in diesem Chaos als erstes ein Umfeld schaffen, also auch mein Unternehmen so gestalten und so kreieren und die Prozesse so aufbauen, dass ich mich darin entspannt entfalten kann. So ist mein Blick darauf. 

Und das Wesentliche ist ja, Entspannung kann ja nur aus der Person, also in mir/jedem nur drin erlebt werden. Entweder kann ich entspannt dem entgegentreten, was drum herum ist oder nicht. Die allermeisten von uns haben es natürlich nie gelernt, was bedeutet echte Entspannung. Und damit meine ich nicht, ich lege mich nur den ganzen Tag hin oder geh jeden Tag zur Massage oder sonst irgendwas. Das kann alles mithelfen, aber ich denke, wenn die viele oder die meisten von euch wissen, wenn du morgens aufwachst und im deinem Kopf schon gleich "die Spinnen" herumrennen (sehr unangenehmen Gedanken) und du total ungutes Gefühl hast, vielleicht mit Bauchschmerzen schon aufstehst, da können wir nicht so wirklich von Entspannung reden. 

Da kann sonst noch irgendwie das Umfeld um dich herum gut strukturiert und eigentlich relativ entspannt sein, du kannst so ein totales Leben führen, und gleichzeitig kommst du einfach nicht zur Ruhe oder bist depressiv oder ausgebrannt, oder hast mit Angst und Panikattacken zu tun. Oder fühlst dich einfach unwohl, bist schlecht gelaunt, nicht kreativ oder setzt dich ständig unter Druck. Das ist doch der Alltag oder nicht? 

Worauf beziehen wir wir uns meist beim Erfolg?

Und wenn wir die übliche Erfolgsdefinition dazu nehmen, a la: So hat man zu sein, um erfolgreich zu sein, dann befeuert das natürlich das was im Inneren sowieso schon los ist, zusätzlich mit Unruhe. Also wenn diese Messlatte wie so ein Stein auf den Schultern liegt, dann muss man permanent dagegen anrennen und ständig beweisen, dass man ihr in irgendeiner Form gerecht wird, egal wie. 

Leider ist es morgen dann schon wieder auf Null gesetzt und man muss wieder dagegen anrennen. Das ist doch das, was wir überall sehen. Das gilt als normal, und die meisten haben sich damit abgefunden oder kennen keine Alternativen. 

Wenn ich um mich herum Unternehmer und Unternehmerinnen ansehe, dann kann ich schon sagen, sehr, sehr viele halten das für völlig normal. Ich habe es ja auch getan. Auch ich habe es ja den Druck und den Stress für völlig normal gehalten.

Die, die für erfolgreich gehalten werden, empfinden sich selbst nur selten als erfolgreich

Erfolg beginnt im Kleinsten, wenn du darüber nachdenkst, wann du dich erfolgreich fühlen würdest. Interessanterweise sehen die meisten erfolgreichen Menschen, auf die man mit Ehrfurcht schaut oder die sich selbst als erfolgreich präsentieren, je nach Branche unterschiedlich aus. Im Bereich des Online-Marketings und Online-Business, in dem ich viele Jahre gearbeitet habe und als Business Mentorin für introvertierte Unternehmer tätig war, geht es oft um Zahlen und Fakten wie 6/7-stellige Umsätze und Anzahl der Mitarbeiter. Je mehr, desto höher ...

Viele betrachtet diese Personen und denken: "Oh mein Gott, sie sind so erfolgreich." Doch interessanterweise sehen sie sich selbst nie als erfolgreich an. Sie messen sich wiederum an anderen, die "weiter, höher, schneller und damit erfolgreicher" sind, Sie investieren in immer teuerer Coaches und Mentoren auf der ganzen Welt. Es ist ein ständiges Wettrennen, ohne jemals am Ziel anzukommen.

Mich hat das "Erfolgs"-Hamsterrad völlig ausgebrannt

Das ist auch etwas, was mich persönlich irgendwann völlig ausgebrannt hat. Auch wenn ich noch nie so richtig besessen von dem klassischen Erfolg war, dennoch ging dieses Rennen auch nicht an mir vorüber- Ich sage nur: Konditionierung. Und dabei hatte ja schon meine Burnout-Erfahrung(en), sowohl als Angestellte als auch als Unternehmerin und torkelte lange Jahre in diesem Teufelskreis von einem beinahe Burnout zum nächsten.

Parallel habe ich viel an mir gearbeitet und irgendwann hatte ich das dringende Bedürfnis, mich komplett von diesem ganzen Wahnsinn abzugrenzen. Ich wollte meine eigene Definition von Erfolg finden, was Erfolg für mich persönlich bedeutet. Ich habe festgestellt, dass all diese üblichen Definitionen von Erfolg gar nicht das sind, was mir im tiefsten Inneren wirklich wichtig ist.

  • Was ist mir wirklich wichtig? 
  • Was sind meine echten Werte? 
  • Was sind meine wichtigsten Kriterien?
  • Woran erkennen ich überhaupt Erfolg?

Diese Fragen sollte man sich immer wieder beantworten, wenn man im Leben weiter kommen will.

Auf der Suche nach wahrer Erfüllung: Mehr Zeit für das, was wirklich wichtig ist

Zum Beispiel, wenn ich den Umsatz und die Zeit, die ich investiere, gegeneinander abwäge. Denn lassen wir uns nichts vormachen, je mehr Geld ich verdienen will und muss, desto mehr muss ich natürlich arbeiten. Das ist selbstverständlich. Auch wenn es viele Möglichkeiten gibt, Prozesse zu verbessern und so weiter, ist es eine Illusion zu denken, dass du, je mehr Mitarbeiter du hast, desto weniger Arbeit du hast. Du hast vielleicht weniger von der alltäglichen kleinteiligen Arbeit, aber dafür hast du ganz andere Probleme. Glaub mir, viele als sehr erfolgreich geltende Menschen stecken in diesem riesigen Hamsterrad fest und können nicht aufhören zu laufen, denn der ganze Apparat muss ja auch ernährt werden. Also rennen sie so lange gegen sich selbst an, bis ...

Es ist eine Illusion zu denken, dass mehr Mitarbeiter und ein größeres Team weniger Arbeit bedeuten. Es bedeutet wesentlich mehr Verantwortung und andere Aufgaben wie Führung. 

Für mich persönlich ist es wichtiger, mehr Zeit zu haben. Deshalb habe ich schon 2015 beschlossen, aus diesem Wettrennen auszusteigen. Ich habe mir nicht mehr zum Ziel gesetzt, mehr Geld oder Umsatz zu generieren. Stattdessen habe ich mich für den umgekehrten Weg entschieden: 

Ich arbeite immer weniger, aber verdiene das gleiche Geld. Mein Fokus liegt seit Jahren darauf, zu sehen, wie viel ich verdiene und wie viel ich verdienen möchte, und das ist völlig in Ordnung für mich.

Für mich ist es wichtig, mehr Zeit für mich zu haben, mehr Zeit für Tätigkeiten, die mir Spaß machen. Ich arbeite nur noch mit Menschen zusammen, mit denen ich gerne Zeit verbringe und die mir Freude bereiten. 

Die Entscheidung FÜR MICH: Von quantitativen zu qualitativen Zielen

Ich habe mich also von rein quantitativen Zielen abgewendet und stattdessen qualitatives Wachstum angestrebt. Diese meine Definition von Erfolg bringt mir seit Jahren zunehmend Steigerung meiner Lebensqualität und den Genuss meiner Arbeit. Und dazu ist eine nahezu 100%ige Sicherheit und Garantie, dass ich nicht wieder ausbrennen werde. Dass ich nicht mehr in diesem Kreislauf des Hamsterrads gefangen sein werde, in dem ich Jahrzehnte lang festgesteckt habe. In den letzten fünf Jahren bin ich konsequent auf diesem Weg geblieben und entscheide mich ganz bewusst immer wieder dafür.

Doch um dieses Ziel zu erreichen, mussten sich mein Inneres, mein Nervensystem und meine Psyche zum Teil sehr stark verändern. Ich musste lernen trotz des Drucks von außen, trotz meiner gewohnten Vorstellungen und Bildern, dass ich mein eigenes Glück nicht durch materiellen Erfolg und Wachstum finden kann. Das ist echt nicht einfach, das kann ich euch sagen.

Es ist wie beim "Pawlowschen Hund", eine Konditionierung, die uns alle betrifft. Wir sehen etwas Glänzendes, das wir haben wollen, wie ein Leckerli, "ein Schatz", das, was wir erreichen müssen, um endlich zufrieden zu sein, das Gefühl zu haben, anzukommen, uns nicht mehr wertlos zu fühlen. Doch ich habe erkannt, dass ich das nicht auf dem herkömmlichen Weg finden kann. 

Und ja, wir haben alle, auch ich, es tausendmal gehört, aus Instagram-Bildchen gelesen. Aber erst als ich es wirklich erlebt und verinnerlicht habe, konnte ich erkennen, dass sich alles in mir verändern musste. Meine Werte haben sich verschoben, meine Filter dafür, worauf ich in der Welt achte, haben sich geändert, und auch die Menschen, mit denen ich mich umgebe sind andere.

Das Loch: Wenn du am reicht gedeckten Tisch verhungerst

Früher habe ich mich damit identifiziert, eine Karrierefrau in einem Konzern, später als selbständige Expertin und Buchautorin, die viel Geld verdient und sehr viel und hart arbeitet. Ich wurde bewundert, zu Vorträgen und Interviews eingeladen und hatte all die klassischen Geschichten des Erfolgs erlebt. Doch trotzdem hatte ich immer das Gefühl, am reich gedeckten Tisch mit den besten Leckereien und begehrtesten Dingen zu sitzen und dennoch zu verhungern. Die innere Leere, der Hunger nach etwas ganz Anderem. So beschreibe ich immer das damalige Lebensgefühl.

Die Befreiung vom Hamsterrad: Warum ich mich für meine eigene Freiheit entschieden habe

Heute sitze ich an einem ganz normal gedeckten Tisch und mein Leben ist soooo viel einfacher und unkomplizierter geworden. Ich brauche viel weniger materielle Dinge, wie zum Beispiel eine Putzfrau oder andere Statussymbole.

Ich verdiene mein Geld mit dem, was mir Spaß macht, mit dem, was ich liebe und womit ich anderen Menschen wirklich helfen kann. Ich fühle mich zufrieden mit mir selbst, egal ob ich heute etwas verkauft oder eine bestimmte Aufgabe erledigt habe oder nicht. 

Früher dachte ich, wenn ich diese Erfolgsdefinitionen aus meinem Leben entferne und nicht mehr ständig renne, wäre ich faul und wertlos. Doch das hat sich als unwahr erwiesen. Es ist interessant zu sehen, wie all das einfach nicht stimmt und wie ich dadurch, dass so viel Unnötiges weg ist, meinen natürlichen Drang zu kreativem Schaffen und Gestalten wiederentdeckt habe. Zu dem was mich als Kind begeisterte und was unter dem Berg von allen möglichen Anforderungen und Vorstellungen über z.B. Erfolg für lange Zeit in der tiefsten inneren Ecke weg gesperrt war.

Wie wäre es ... ?

Deswegen ist meine Idee heute, dir einfach mitzugeben, dass du dich hinsetzt und dich fragst, was dir wirklich wichtig ist im Leben. Wie hört sich für dich mehr Zeit statt mehr Geld an? Wie wäre es, wenn du dich dafür entscheidest zu sagen, dass du auch müde davon bist, gegen dieses glänzende Objekt anzukämpfen?

Auch wenn du gar nicht weißt, wie das geht. Das ist in Ordnung, kein Problem, wenn du den Weg nicht kennst. Wenn das eine Sehnsucht in dir weckt - sei sie noch so leise und "unerlaubt", sich das einzugestehen ist der erste sehr wichtige Schritt. Ich habe mich damals z.B. für meine Gesundheit entschieden, und nicht für mehr Umsatz. So fing das an, genau dafür habe ich mich damals entschieden. Das war der Startpunk.

Und heute entscheide ich mich für die Freiheit, jeden Tag wieder Freiheit zu leben, mich für Dinge zu engagieren oder eben auch nicht, mit den Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen ich arbeiten möchte oder eben nicht.

Und entscheidend ist, dass ich dabei nicht in irgendwelchen Meditationsstellungen verharren muss, das ist sowieso nicht meins. Ich bin in all dem trotzdem eine Unternehmerin durch und durch, die sehr gut rechnen kann, die genau weiß, was ihre Arbeit wert ist und die sehr gutes Geld verdient, weil sie gut ist und teilweise Unfassbares leistet. Und alles ist gut. Ich muss nicht für Dinge kämpfen, die keine oder kaum eine Bedeutung in meinem Leben haben. Als ich das Loch in mir mit anderen Dingen gefüllt habe, musste ich nicht mehr beweisen, dass ich es wert bin.

Es war ein Weg, der sich so was von gelohnt hat!

Ich freue mich auf Rückmeldungen, ob ich vielleicht einen Gedankenstoß gegeben habe. Lass uns schnacken. Und wenn du Fragen hast, sehr gerne. 

Wir hören uns in der nächsten Folge. Ich wünsche dir einen radikal entspannten Tag. Ciao.

Herzlichst, Natalie 💜


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* Als Kompromiss zwischen gendergerechter Ansprache aller Geschlechter und Einfachheit, kennzeichne ich entsprechende Begriffe mit *. 

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